
Den letzten Schnee hat USC-Diagonalangreiferin Helô Lacerda 2013 in Suhl gesehen. „Da hat es damals den ganzen Winter hindurch geschneit“, erinnert sich die Brasilianerin an ihre erste Bundesligastation vor acht Jahren. Und ergänzt: „Seitdem habe ich keine Flocke mehr gesehen.“ Das wird sich spätestens am Freitag auf der Reise nach Vilsbiburg ändern.
Die Meteorologen sagen Schneefall voraus. Das wichtigste ist also erst einmal eine sichere An- und Abreise nach Niederbayern. Punkte dürfen auf der Abreise dann gerne auch im Gepäck sein. Die 30jährige könnte – wie schon gegen Wiesbaden – ihren Teil dazu beitragen. Beim 3:2-Erfolg kurz vor dem Jahreswechsel wurde sie zur wertvollsten Spielerin gewählt. Einen besseren Zeitpunkt hätte sie für ihre Top-Leistung (20 Punkte) und für die darauf folgende MVP-Auszeichnung nicht finden können.
Denn: „Es war schon ein verdammt schwieriges Jahr für mich“, blickt Helô auf 2020 zurück. „Erst der Saisonabbruch in Frankreich, dann lange Zeit nicht einmal Training und das Warten auf den Umzug nach Münster. Dann auch wieder nur Training und dann die Probleme mit meinem Knie.“ Erst nach wochenlanger Aufbauarbeit mit speziellen Reha-Maßnahmen, Physiotherapie und Aufbautraining war sie schließlich in der Lage, wieder an ihre alte Leistungsstärke anzuknüpfen. „Ich bin den Ärzten und Physios und auch den Trainern und dem Verein so dankbar, dass sie mich dabei so toll unterstützt haben“, freut sich Helô. „Ich bin zwar noch nicht wieder bei 100 Prozent, aber ich bin nahe dran. Das ist gut für mich und auch für die Mannschaft, denn nun entsteht endlich wieder Konkurrenz auf der Diagonalposition. Wir sind dadurch schwerer ausrechenbar und für Liza (Kastrup) ist das sicher auch zusätzliche Motivation.“
Der Jahresrückblick fiel also weniger gut aus. Zumindest gab es im letzten Spiel des Jahres ein Happy End. „Es war einfach nur schön, auf dem Platz zu stehen und zu spielen. Und dann auch noch zu gewinnen. Dafür macht man den Sport schließlich. Die MVP-Auszeichnung war schließlich das i-Tüpfelchen.“ Nun richtet Helô den Blick nach vorne: „Wir können trotz des schwachen Starts in die Saison noch was erreichen. Ich gebe niemals auf und das tun die anderen Mädels auch nicht. Gegen Vilsbiburg müssen wir uns nochmals steigern, denn sie sind sehr kampfstark.“
Der Sieg gegen Wiesbaden, so Helô, war „für mich der schönste Tag, seit ich beim USC bin“. Es könnte noch schöner kommen: Ein weiterer Erfolg im schneebedeckten Vilsbiburg zum Auftakt in ein besseres Jahr.
